Ein Überblick zu den neuen EU-Umsatzsteuerregeln für Konsignationslager

Als Teil ihrer Umsatzsteuerreform hat die Europäische Union neue Regeln für eine zunehmend beliebte Beschaffungsstrategie verabschiedet. Was bedeutet das für Ihr Unternehmen?

Was sind Konsignationslager?

Hier ist ein Beispiel dafür, wie der Betrieb eines Konsignationslagers funktioniert. Nehmen wir an, Ihr Unternehmen ist regelmäßiger Kunde eines Herstellers, der in einem anderen EU-Mitgliedstaat ansässig ist. Sie haben ein Lager, das Ihnen gehört (oder sich in der Nähe Ihrer Anlage befindet), in dem der Hersteller den Bestand lagert. Der Hersteller behält das Eigentum an den Waren. Wenn Sie die Waren benötigen, rufen Sie einfach im Lager an und holen sie ab. Zu diesem Zeitpunkt geht das Eigentum an den Waren auf Ihr Unternehmen über, und der Hersteller stellt sie Ihnen in Rechnung.

Welche Vorteile bringt die Einrichtung von Konsignationslagern?

Konsignationslager bieten Unternehmen erhebliche geschäftliche Vorteile – beispielsweise verringern sie das Verlustrisiko für den Käufer und gewährleisten bei Bedarf schnellen Zugriff auf die Waren eines Lieferanten. Diese Vereinbarungen wurden von den EU-weiten Umsatzsteuerregelungen bislang nicht abgedeckt. Um hier Abhilfe zu schaffen, wurden im Dezember 2018 die sogenannten „Quick Fixes“ verabschiedet, die im Januar in Kraft treten. Aleksandra Bal, Senior Product Manager und Umsatzsteuer-Expertin bei Vertex, erläutert und bewertet die neuen Regeln in einem Beitrag für Tax Notes International zum Thema „EU VAT and Procurement: New Rules for Call-Off Stock Contracts“ (Umsatzsteuer und Beschaffung in der EU: Neue Regelungen für Konsignationslager).

Einige EU-Mitgliedsstaaten hatten auf nationaler Ebene bereits Regelungen für Konsignationslager verabschiedet, um die umsatzsteuerliche Registrierungspflicht für ausländische Lieferanten zu beseitigen, wie Bal darlegt. Die neuen EU-weiten Regeln sollen dasselbe bewirken, allerdings gelten bestimmte Rahmenbedingungen. So muss zwischen dem Lieferanten und dem Erwerber eine Vereinbarung bestehen, die den Erwerber zur Übernahme des Eigentums der Gegenstände berechtigt. Außerdem darf der Lieferant keine „feste Niederlassung“ im Bestimmungsland haben.

Umsatzsteuerliche Anforderungen

Bal setzt sich im Detail mit den umsatzsteuerlichen Anforderungen und Meldepflichten auseinander. Grundsätzlich gilt, dass grenzüberschreitende Lieferungen im Rahmen von Konsignationsverträgen nicht steuerpflichtig sind. Wenn der Kunde jedoch Waren aus dem Lager entnimmt, werden zwei steuerpflichtige Transaktionen ausgelöst: eine im Staat des Lieferanten und eine im Staat des Kunden. Sowohl der Lieferant als auch der Kunde sind verpflichtet, ein Warenregister zu führen, und der Lieferant muss die Identität und USt.-IdNr. des Kunden dokumentieren.

Mit diesen und anderen Themen befasst sich Andrew Hallsworth, ein Spezialist für Vertex-Lösungen, in unserem jetzt kostenlos verfügbaren Webcast zur Validierung der Umsatzsteuer-Ausweisung auf Rechnungen in SAP Ariba.

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Tricia Schafer-Petrecz

Leiterin Public Relations und Social Media

Alle Veröffentlichungen von Tricia Ansehen

Tricia Schafer-Petrecz ist bei Vertex für Öffentlichkeitsarbeit und Social Media verantwortlich. Schafer-Petrecz verfügt über mehr als 20-jährige Führungserfahrung in den Bereichen Public Relations, Unternehmenskommunikation und Thought Leadership für die Finanzdienstleistungs- und Technologiebranche. Schafer-Petrecz hat Bachelor-Abschlüsse in Anglistik und Kommunikationswissenschaft sowie einen Master-Abschluss in Kommunikationswissenschaft von der La Salle University in Philadelphia

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