Eine Steuer-Einführung in Agentic AI

Falls Sie es noch nicht gehört haben: Agentic AI ist da, und viele Bereiche des Unternehmens testen diese weitgehend autonomen Tools auf Herz und Nieren. Steuerverantwortliche und ihre Teams sollten darüber nachdenken, diesem Beispiel zu folgen. Glücklicherweise gibt es viele hilfreiche Artikel und Berichte, die Ihnen den Einstieg erleichtern.

Eine Definition ist ein guter Ausgangspunkt: Agentic AI unterscheidet sich von Generative KI durch ihre Fähigkeit, mit größerer Autonomie zu arbeiten, dazu gehört meistens dass Treffen von Entscheidungen und Ergreifen von Maßnahmen mit minimalem menschlichen Eingreifen. AI-Agenten „verlagern AI von passiver Informationsbeschaffung zu proaktiver Ausführung und Entscheidungsfindung“, so der KPMG-Bericht Creating Value with AI Agents.

Microsoft katalogisiert Hunderte von KI-Anwendungsfällen und verweist auf IDC-Umfragen, die zeigen, dass 1) drei Viertel der Unternehmen im vergangenen Jahr eine Form von Agentic KI einsetzten und 2) für jeden Dollar, den Unternehmen in generative KI investieren, sie im Durchschnitt 3,70 Dollar erzielen.

Angesichts des kollaborativen Charakters der Dynamik von Finanzen und Steuern sollte man außerdem darüber nachdenken, wie CFOs und ihre Teams Agentic KI verwenden. Finanzgruppen nutzen jetzt KI-Agenten, um Echtzeit-Datenanalysen zur Unterstützung des Finanzabschlusses (einschließlich der Entwicklung hin zu „Zero-Day“-Abschlüssen) ebenso wie einer Reihe von Aktivitäten zu Finanzplanung und -analyse (FP&A) bereitzustellen. Darüber hinaus haben die meisten ERP-Systeme im Mittelpunkt von Finanzabläufen bereits KI-Tools (generative und agentic) integriert oder werden sie bald integrieren.

„Aufgaben und Prozesse in den Zyklen von Procure-to-Pay (P2P) und Order-to-Cash (O2C) sind zusammen mit dem Finanzabschluss und der Konsolidierung die Hauptziele für den Einsatz von Agentic KI“, schreibt Jim DeLoach, Geschäftsführer von Protiviti,in Forbes. „... Finanzteams setzen KI-Agenten ein, um Prognosen und Modellierungen von Lieferkettenoperationen durchzuführen. Agenten können auch die eigentlichen Ursachen von Anomalien und Ausnahmen analysieren, die im vorangegangenen Quartal aufgetreten sind.“

Dieser CFO Dive Artikel bietet Einblicke eines Experten von EY, der den Bewusstseinswandel, Organisationskonzepte und ROI-Berechnungen beschreibt, die Führungskräfte zur Optimierung von Investitionen in Agentic KI benötigen.

Und dieser CFO.com Artikel hebt hervor, wie das Steuerteam von PwC Agentic KI nutzt. Dom Megna, U.S. AI Tax Leader, sagt, dass ein Vertrauensverhältnis zu den Steuerabteilungen aufzubauen bei der Verwendung von Agentic KI-Tools nach wie vor von entscheidender Bedeutung ist. Seine Gruppe erreicht dies, indem sie „mit der Governance beginnt“, Risikotoleranzen eindeutig identifiziert und Menschen einbezieht: „Wir drücken nicht einfach auf einen Knopf und akzeptieren das Ergebnis“, sagt er gegenüber CFO.com. „Unsere Agenten arbeiten weiterhin in einem von Menschen überprüften Mehr-Augen-Prozess. Vor allem, wenn es um komplexe Ausgaben, wie Steuerberechnungen geht, behalten wir eine strenge Aufsicht bei. „Für einfachere Diagnosen benötigt man vielleicht nicht drei Überprüfungsebenen, aber der Mensch bleibt trotzdem Teil des Prozesses.“

Megna regt seine Gruppen außerdem dazu an, mit KI-Anwendungen zu experimentieren. „Kein einziges Tool löst alles“, fügt er hinzu „Daher möchten wir, dass die Teams neue Tools ausprobieren, Feedback geben und sie mit Bedacht anwenden.“

In einem anderen Beitrag spreche ich über Überlegungen und Maßnahmen, die Steuergruppen implementieren können, wenn sie neue KI-Tools ausprobieren. Im Grunde lädt Agentic KI uns dazu ein, über aktuelle Prozesse und Arbeitsweisen nachzudenken und sie weiterzuentwickeln – und das ist die Chance, neu zu gestalten, wie das Arbeiten mit Agentic KI als Wegbereiter erledigt wird.