Plant die EU den Einsatz von Blockchain zur Bekämpfung von Umsatzsteuerbetrug?

Die Europäische Union (EU) berichtet, dass sie jährlich fast 150 Milliarden Euro durch Umsatzsteuerbetrug verliert. Vor diesem Hintergrund werden neue Optionen zur Reduzierung dieses Verlustes diskutiert.

Im November veröffentlichte der TAX3-Sonderausschuss der EU für Finanzkriminalität, Steuerhinterziehung und Steuervermeidung seine ersten Ergebnisse und Empfehlungen (siehe diese Pressemitteilung). Getreu dem umfangreichen Titel des Ausschusses deckt der Berichtsentwurf ein enormes Gebiet ab. Ein wichtiger Schwerpunkt ist jedoch die Umsatzsteuerlücke – die Lücke zwischen den erwarteten Mehrwertsteuereinnahmen und den tatsächlich realisierten Beträgen. Schätzungen der EU zufolge belief sich die Umsatzsteuerlücke im Jahr 2016 auf rund 147 Milliarden Euro.

Betrug macht einen großen Teil davon aus, wobei betrügerische grenzüberschreitende Umsatzsteueraktivitäten eine besonders harte Nuss sind. Der Bericht stellt fest, dass „eines der Hauptprobleme, die betrügerisches Verhalten in Bezug auf die Umsatzsteuer ermöglichen, der Bargewinn ist, den ein Betrüger erzielen kann“. In der Folge wird die Europäische Kommission aufgefordert, „den von Experten vorgebrachten Vorschlag zu analysieren, grenzüberschreitende Transaktionsdaten auf einer Blockchain zu hinterlegen und gesicherte digitale Währungen statt Fiat-Währungen zu verwenden, die nur für Mehrwertsteuerzahlungen (Einzweck) verwendet werden können“.

Zu den im Bericht zitierten Experten gehört Richard T. Ainsworth von der Boston University, der argumentiert, dass die Blockchain-Technologie das Problem des Umsatzsteuerbetrugs lösen könnte. Ainsworth hat sich auch für die Verwendung von VATCoin – möglicherweise „die erste staatlich mandatierte Kryptowährung der Welt“ – im neuen Umsatzsteuersystem des Golf-Kooperationsrats ausgesprochen.

Der nächste Schritt gemäß der Pressemeldung: „Die politischen Gruppen werden an der Feinabstimmung des Berichts arbeiten; eine Abstimmung zur Annahme im Ausschuss wird für Anfang 2019 erwartet.“ Die Abstimmung steht nun für den 27. Februar auf der Agenda des Ausschusses.

Dies alles ist nur ein weiteres Zeichen für den phänomenalen Aufstieg von Blockchain und Distributed-Ledger-Technologien und deren wachsender Bedeutung für Steuerabteilungen. Wir werden Sie in diesem Blog kontinuierlich auf dem Laufenden halten.

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David Deputy, Strategic Development & Emerging Markets, Vertex Inc. Die Branchenexperten von Vertex bieten Einblicke in die unternehmerischen Auswirkungen steuerlicher Vorschriften, Richtlinien und deren Durchsetzung sowie aufkommende Technologietrends.

David Deputy

Director, Strategic Development & Emerging Markets

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David Deputy ist Director of Strategic Development and Emerging Markets und leitet die Entwicklung von Datenmanagementlösungen für Unternehmen. Herr Deputy bringt mehr als 20 Jahre Erfahrung in den Bereichen ERP-Lösungen, Steueranalytik und Unternehmens-Informationsdienst-Software mit. Er war außerdem bei Oracle beschäftigt und arbeitete in der Zentralabteilung für Finanzen und in der Bankenaufsicht. Herr Deputy hat einen MBA von Cornell und einen Abschluss in Finanzwesen von der University of Florida.

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